Farben im Dunkeln: „Der Dämon“ vom Moskauer Zentrum „Integration“
Grauer Münchner Sonntag, November, Theater Leo17. Es regnet. Ich schließe meine Augen, ziehe eine Schlafmaske an und die Reise beginnt.
Es ist dunkel im Saal, doch es ertönt die Musik und ich finde mich auf einem bunten georgischen Markt wieder. Ich höre die Verkäufer laut schreien und ihre Waren anpreisen, ich schaue mich um und sehe allerleie Leckereien – georgische Süßigkeiten, Gewürze, Klementinen. Was für ein Duft!
Aber die Reise geht weiter. Und im nächsten Augenblick bin ich schon auf einer georgischen Hochzeit. Das Haus und der Hof sind voller Gästen. Die Musikanten spielen, der Wein fließt, Menschen tanzen. Ein großartiges Fest! Doch plötzlich spüre ich einen kalten Wind und ein unheimliches Geräusch über meinem Kopf. Was ist das? Ein Gespenst?
Die Fantasie trägt mich immer weiter davon. Und schon stehe ich vor einer kleinen Kirche am Fuße des Kasbeks. Jeder, der schon mal diese Gegend besucht hat, erkennt sofort diese alten, mit Fresken bedeckten Mauern und das Gesicht des Christus über dem Altar.
Völlige Dunkelheit, wunderschöne georgische Musik, Geräusche, Aromen und ein wenig Vorstellungskraft – das ist schon alles, was es für eine Reise in den Kaukasus braucht.
Vielen Dank an das Moskauer Zentrum „Integration“ dafür, dass sie uns auf diese unglaubliche Reise mitgenommen haben.
Text: Julia Lebedeva