Die Freundschaft beginnt mit einem Bonbon
Habt ihr oft ein Bonbon in der Hosentasche? Nicht als Snack, sondern einfach so. Habt ihr keins? Schade! Wenn man ein Bonbon in seiner Hosentasche hat, heißt es, dass alles gar nicht so schlecht ist. Es heißt, dass ihr es mit jemandem teilen könnt.
So dachte Allmacht der 16. – alberne Puppe mit einem riesigen Kopf. Aber Sascha versteht diese Philosophie nicht. Sascha ist 8, und alle seine „Freunde“ sind im Internet: sein YouTube-Kanal hat 68 Followers! Aber wenn er endlich ein tolles Handy kriegt, werden alle sofort seine Freunde sein wollen, das ist selbstverständlich. Doch statt eines Smartphones bekommt er zum Geburtstag eine komische sprechende Puppe und damit öffnet sich für ihn eine neue Welt der Fantasie, die ganz eng mir der Realität verbunden ist.
Und nein, es ist keine belehrende Geschichte über den Schaden des Internets: letztendlich sind Technologien ein fester Teil unserer Zeit geworden. Aber das Stück zeigt den kleinen Zuschauern, dass unseres Leben unglaublich vielfältig und spannend ist. Dass man nicht erwachsen sein muss, um in den Weltraum zu fliegen und sich als Freiwilliger bei der NASA zu melden, sondern nur die eigene Vorstellungskraft einschalten.
Das Stück vom Театр «Karlsson Haus» ist auch interessant für Eltern, die die Welt mit der vor Überraschung und Freude groß geöffneten kindlichen Augen wieder sehen wollen. Um eigene Kinder besser zu verstehen, um ihre Ängste, Hoffnungen und Träume zu hören und zu fühlen. Und um sich daran zu erinnern, dass für den Anfang einer langen Freundschaft manchmal nur ein Bonbon in der Hosentasche reicht.
Text: Anastasia Barbosova